November 2021

So erreicht HAI eine Recyclingquote von 80 Prozent

Lorenz Kögler, Betriebsleitung HAI Casting Ranshofen, im Gespräch zur hohen Recyclingquote bei HAI. Er gibt spannende Einblicke in den Einsatz von Schrotten und Know-How in der Ranshofner Gießerei der HAI-Gruppe:

HAI erreicht eine Recyclingquote von 80 % – wie ist das möglich?

Lorenz Kögler: „Eine so hohe Schrottquote erfordert eine optimale Infrastruktur. Bei HAI sind Vertriebsplanung und Schrotteinkauf in einer Abteilung angesiedelt.  Das garantiert eine ausreichende Versorgung der Produktion mit den passenden Schrotten. Dabei ist es sehr hilfreich, dass unsere Anlagen unterschiedliche Qualitäten verarbeiten können und wir die Möglichkeit haben, gewisse Schrotte im eigenen Haus aufzubereiten.“

Warum ist die hohe Recyclingquote ein wichtiges Ziel?

Lorenz Kögler: „Durch das Recycling von Schrotten wird der CO2-Fußabdruck massiv verringert und auch der Energieeinsatz sinkt. Außerdem sind Schrotte günstiger als Primär-Aluminium. Was viele Menschen nicht wissen: Schrotte haben, bei fachgerechter Handhabung, eine höhere Metallreinheit als Primärmetall. Der Prozess der Aufbereitung ist jedoch sehr komplex und es braucht dafür umfangreiches Fachwissen, um höchste Qualität zu erreichen.“

Wie darf man sich den Einsatz von Schrotten bei HAI in Ranshofen vorstellen?

Lorenz Kögler: „Durch unsere Möglichkeit, verschiedenste Schrottarten einzusetzen sind wir im Einkauf wesentlich flexibler. Eine spezielle Ofentechnologie ermöglicht es uns auch kontaminierte Schrotte einzusetzen. Dadurch können wir beim Schrotteinkauf sehr flexibel agieren. Voraussetzung dafür ist die sortenreine Lagerung sowie eine sorgfältige Eingangsprüfung. Seit der Gründung von HAI haben wir dafür die Kompetenz und Infrastruktur konsequent auf- und ausgebaut. Bei HAI wird kontinuierlich an der Steigerung der Schrottquote gearbeitet.“

Welche Bedeutung hat die Eingangsprüfung im Recycling?

Lorenz Kögler: „Bei HAI prüfen sehr erfahrene MitarbeiterInnen die angelieferten Schrotte. Hier muss mit Stichproben gearbeitet werden, weshalb es viel Erfahrung braucht, um belastbare Prüfergebnisse zu erhalten. Der Prüfumfang wird an Qualitätsstandards der Lieferanten angepasst, um Effizienz mit Qualität zu verbinden.“

Wie entsteht aus Schrott eine Aluminiumlegierung?

Lorenz Kögler: „Zuerst braucht es eine sortenreine Lagerung. Danach kommt es auf die optimale Mischung der Schrottsorten an, um die gewünschte Kundenanalyse zu erreichen. Dafür braucht man viel Erfahrung und technisches Know-How. HAI hat gemeinsam mit einem Anlagenbauer eine Software entwickelt, welche auf den geringsten Verbrauch von Primär-Aluminium fokussiert. Für die hohe Schrottquote und Qualität bei HAI ist auch die Zusammenarbeit aller Abteilungen entscheidend. Bei uns ist den MitarbeiterInnen aller Abteilungen die Bedeutung der Schrottquote bewusst. Wir gehen Einkauf, Aufbereitung und Weiterverarbeitung mit der gewohnten HAI-Dynamik an.“

Ist mit 80 % Schrottanteil das Maximum bei HAI erreicht?

Lorenz Kögler: „Es gibt immer Luft nach oben! Wir haben die 80 % mit Konsequenz, fortlaufenden Optimierungen und Innovationen erreicht. Weiterhin wird an der Steigerung der Schrottquote gearbeitet, denn die Erwartungen und Emissionsziele unserer KundInnen entwickeln sich auch weiter. Da heißt es immer dranbleiben und Schritt halten!“